Ich bin 51 Jahre jung, habe den für mich schönsten Arbeitsplatz der Welt und bin wohl eine „Ausnahme“, zumindest aus der Sicht der WGKK, denn ich liebe meinen Beruf. Ich bin Tischlerin, Linkshänder, oft der Ansicht unabkömmlich zu sein, und bemühe mich, wenn „krank“ werden, dann von Freitag Nachmittag bis Montag Früh oder in meinem Urlaub.
Nun, November 2014, hat wohl mein Körper gemeint, er braucht eine Pause. Ab diesem Zeitpunkt haben meine Schmerzen im linken Arm begonnen. Da aber nur die Harten durchkommen, ich mich ignoriert habe, habe ich noch weitergearbeitet bis zum 15.01.2015. Jetzt konnte ich nicht einmal mehr mein geliebtes, lebensnotwendiges Kaffeehäferl hochheben.
So ging ich in Krankenstand, weil es nicht mehr anders ging, musste leider wochenlang auf weitere Untersuchungen wie Schädel- und HWS-MRT warten, wurde nach 3 Wochen wieder vorgeladen mit der „Empfehlung“, entweder in einer Woche wieder zu arbeiten oder mich umschulen zu lassen oder vielleicht sogar an eine Frühpensionierung zu denken?!
Sprachlos, ziemlich angefressen und mit viel Druck bin ich wieder gegangen, war dann noch einmal bei einem Neurologen, der mir als nahezu einziger endlich einmal zugehört hat, vor allem sich Zeit nahm, mir den Befund und die Bilder zu erklären und echt helfen wollte. Wir haben tägliche Schmerzinfusionen vereinbart. Dann meinte dieser Professor allerdings auch: „Das wird nimmer gut bzw. besser werden, lassen Sie sich doch umschulen oder gehen Sie in die Frühpension“. Ich bin grad mal 50, was soll ich denn noch umschulen, ja hallo, ich liebe meinen Job ... toll und wer bewilligt denn meine Frühpensionierung, geschweige denn, wie soll ich denn mit dieser geringen Pension überleben??
Also gut, dachte ich, ich musste definitiv etwas unternehmen, denn das konnte doch nicht das letzte Wort gewesen sein?!
So suchte ich meinen genialen Facharzt auf, der eigentlich Achillessehnen-Spezialist ist, mich aber schon einmal hinbekommen hat. Das Erste, das er sagte: „Na sicher bekommen wir dich wieder hin!“ - Ein Lichtblick… ein Schreiben an die Kasse, in dem stand, dass ich noch nicht arbeitsfähig bin, und nach Röntgen und weiterem MRT hat er mich zu Frau S., einer Physiotherapeutin, vermittelt. Also hab ich noch bei der WGKK um 10 Physiotherapien angesucht.
Die Therapeutin erzählte mir dann beim ersten Gespräch, wie sie so arbeitet, erzählte von Triggerpunkten, Muskelproblemen, Faszienverklebungen, Schmerzen, eventuellen Nerveneinengungen durch Muskeln... Ich sagte "mach mal und wenn´s weh tut, naja, das ertrage ich dann auch noch!"
Also Fakt ist, ich arbeite seit 23.03.2015 wieder voll, gehe mittlerweile nur noch 14-tägig zur Physio, und mein Kaffeehäferl hebe ich wieder „mit links“. Bis zur, ich denke 8. Sitzung, gab´s zwar Fortschritte, aber der Arm war noch nicht beschwerdefrei.
Mit der Triggerpunkt Behandlung sind wir dann an meinem Hals gelandet, wobei ich mir schon dachte, na ob das wohl noch mit meinem Arm zu tun hat? Tja, was soll ich sagen, ich wurde vor 30 Jahren missbraucht, er packte mich damals am Hals, würgte mich… Ich fand das auch nicht vor der Therapeutin erwähnenswert. Ich bin also, ohne dass sie wusste, was los ist, voll ausgezuckt, habe sie gebeten, die Finger von meinem Hals zu nehmen und mir Zeit zu lassen.
Danach habe ihr meine Geschichte erzählt, und heute entscheiden wir einfach spontan, ob wir "mir an den Hals gehen". Tatsache ist: Ich bin, seit dem wir am Hals gearbeitet haben, fast schmerzfrei! Nicht im Entferntesten hätte ich mir gedacht, dass Muskeln am Hals solche Beschwerden im Arm verursachen können?!
Ohne dieser Behandlung wäre ich heute wahrscheinlich noch immer im Krankenstand bzw. definitiv nicht schmerzfrei! Wirklich großen Dank an Frau S., meine Therapeutin, und an meinen Facharzt!